Schiff&Hafen | Issue 07/2016
Verdiente Erfolge
Die Lage und die Aussichten für den Weltschiffbau befinden sich aktuell auf einem historischen Tiefstand. Der in 2015 registrierte Rückgang an Neubaubestellungen von 23 Prozent in Bezug auf die Anzahl der Schiffe und 14 Prozent in Bezug auf die Tonnage fiel vor dem Hintergrund der Gesamtsituation dabei noch vergleichsweise moderat aus. Grund dafür waren die für Neubauten ab 2016 geltenden verschärften NOx-Emissionsgrenzwerte nach IMO Tier III, die ein Vorziehen der Auftragsvergaben bewirkten. Doch in den ersten Monaten dieses Jahres ist die Bestelltätigkeit auf ein ungekanntes Niveau abgestürzt: Bis Ende April sind weltweit gerade einmal 114 Schiffe im Wert von 11,3 Milliarden Euro in Auftrag gegeben worden. Der Ordereinbruch trifft dabei insbesondere die südkoreanischen und chinesischen Werften, die für etwa ein Jahrzehnt die Schiffbauindustrie mit Massenprodukten dominiert haben. Doch während in Asien – wie gewohnt mit massiver staatlicher Unterstützung – geradezu verzweifelt nach Auswegen aus der durch Insolvenzen, Milliardenverlusten und Überschuldungen gekennzeichneten Misere gesucht wird, können die Werften in Europa und speziell in Deutschland erfreulich hohe zweistellige Anteile am, wenn auch extrem geschrumpften, Bestellwert der Neubauaufträge verbuchen.