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Schiff&Hafen | Ausgabe 07/2017

Schifffahrt im Klimawandel

Juli 2017 | Silke Sadowski

Mit dem offiziellen Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen hat die Sorge über den Klimawandel weltweit eine neue Dimension erreicht und die Treibhausgasemissionen stehen noch stärker im Fokus der Diskussionen. Auch für die Schifffahrt sind die CO2-Emissionen aktuell noch einmal verstärkt in den Mittelpunkt gerückt. Bereits im Februar hat das Europäische Parlament den Druck auf die internationale Seeschifffahrt bezüglich der Treibhausgasemissionen noch einmal erhöht. Im Zuge eines Beschlusses über die Reform des europäischen Emissionshandels (ETS) für die Zeit von 2021 bis 2030 soll auch die Seeschifffahrt ab 2023 einbezogen werden. Wieder droht ein wettbewerbsverzerrender Alleingang der EU, der nur durch konkrete Beschlüsse der Internationalen Maritimen Organisation (IMO) über ein dem ETS vergleichbares System bis zum Jahr 2021 verhindert werden kann. Mehrfach hat Brüssel in der Vergangenheit bereits entsprechende Signale an die Schifffahrt gesendet. Zuletzt war man mit dem Beschluss der zur Erfassung der CO2-Emissionen dienenden MRV-Richtlinie (Monitoring Reporting Verification) der IMO zuvorgekommen, die dann kurze Zeit später eine global verbindliche Regelung zur CO2- Datenerfassung beschloss. Im Ergebnis müssen sich Reedereien, die in europäischen Gewässern operieren, auf ein doppeltes Reporting einstellen.

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