Schiff&Hafen | Ausgabe 07/2015
CO2 auf dem Monitor
Ende April – und damit „rechtzeitig“ vor der 68. Sitzung des Ausschusses für den Schutz der Meeresumwelt (MEPC) der internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) im Mai – hat das EU-Parlament eine Richtlinie verabschiedet, nach der Schiffe, die Häfen eines EU-Mitgliedsstaates nutzen, ab 2018 ihre CO2-Emissionen erfassen und jährlich an die EU melden müssen. Obgleich nicht überraschend, hat die Nachricht in der Schifffahrtsbranche doch zu kritischen Reaktionen und Verärgerung geführt. Sicher war es ein klares Signal an die IMO, diesbezüglich konkrete Maßnahmen zu beschließen. Dennoch ist dieser EU-Alleingang ein Spiel mit dem Feuer, da wirklich niemand, auch nicht die EU-Kommission selbst, ein Interesse an regionalen Regelungen hat. Die IMO hier quasi vor vollendete Tatsachen zu stellen, ist riskant, zumal es in Bezug auf den Inhalt der zu erfassenden (wirtschaftlich sensiblen) Daten sowie hinsichtlich der effektivsten Methodik noch Diskussions- und Klärungsbedarf gibt.