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Schiff&Hafen | Ausgabe 24/2024

Schiff und Hafen Kompakt 24/2024

Dezember 2024 | Redaktion

Liebe Leserinnen und Leser, eine spannende Woche im politischen Berlin geht zu Ende – mit wichtigen Impulsen für die maritime Industrie. Am Mittwoch hatte der Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestages Sachverständige eingeladen, um über die Sicherung der Zukunft der maritimen Wirtschaft zu diskutieren. Am Donnerstag folgte die Statustagung Maritime Technologien, organisiert vom Projektträger Jülich, die erneut die Bedeutung des Maritimen Forschungsprogramms unterstrich. Während die Statements und Antworten am Mittwoch keine wirklich neuen Erkenntnisse lieferten – wohl aber weiterhin der Sichtbarkeit auf Bundesebene dienten – verdeutlichte das Programm der Statustagung wieder einmal mehr, wie vielfältig die maritime Branche ist und welche Innovationskraft in ihr steckt. Mit einer Fördersumme von 664 Millionen Euro, die bislang insgesamt in das aktuelle Maritime Forschungsprogramm geflossen sind, konnten in den vergangenen Jahren wichtige Schritte in der hiesigen Technologieentwicklung, insbesondere auch für den Weg in die Klimaneutralität der Schifffahrt, unternommen werden. In den Pausen standen die Auswirkungen der bevorstehenden Neuwahl im Mittelpunkt vieler Gespräche. Unklar bleibt in diesem Zusammenhang auch der Termin der nächsten Nationalen Maritimen Konferenz (NMK), die im Mai wohl nicht stattfinden wird – eine offizielle Verschiebung oder Absage steht jedoch noch aus. Die Herausforderungen im deutschen Schiffbau und der maritimen Wirtschaft sind nicht neu, und dennoch ist es essenziell, sie immer wieder zu adressieren und die Lösungsbereitschaft – vor allem für die Politik – aufzuzeigen. Hier kann und muss noch an ein paar Stellschrauben gedreht werden. So müssen beispielsweise Neubauaufträge für Behördenschiffe von der öffentlichen Hand wieder vermehrt nach Deutschland vergeben werden. Eine stärkere Berücksichtigung deutscher Werften würde natürlich die übergeordneten, strukturellen Probleme nicht lösen, aber ein wichtiges Signal setzen. Resilienz und der Schutz kritischer Infrastruktur waren natürlich auch dringende Themen im Bundestag und in den Diskussionsrunden der Statustagung. Zum aktuellen Entwurf zum KRITIS-Dachgesetz hat uns Stefan Thimm, Geschäftsführer des Bundesverbands der Windenergie Offshore e.V. (BWO), einen Gastkommentar geschrieben. Seiner Meinung nach müsse hier unbedingt noch nachgeschärft werden. In unserem Interview werden wir heute – passend zum Nikolaustag – etwas besinnlicher und haben mit Matthias Ristau, Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission e.V., über das anstehende Weihnachtsfest und die damit verbundenen (emotionalen) Herausforderungen für die Seeleute aus den verschiedenen Ländern und Kulturen gesprochen.

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