Schiff&Hafen | Ausgabe 06/2017
Trendsetter im digitalen Zeitalter
Nachdem die Schiffsneubestellungen im vergangenen Jahr einen historischen Tiefstand erreicht hatten, ist auch in diesem Jahr eine zurückhaltende Bestellaktivität, nahezu über alle Schiffstypensegmente, zu beobachten. Wie lange diese, zum Abbau der Transport-Überkapazitäten dringend erforderliche „Orderdisziplin“ bei den aktuell nahe oder teils sogar unterhalb der Selbstkosten liegenden Neubaupreisen anhält, vermag aktuell niemand einzuschätzen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass das Neubauniveau, wenn überhaupt, nur sehr moderat wachsen und das durchschnittliche Level der vergangenen Jahrzehnte in absehbarer Zeit auch nicht mehr erreicht werden wird. Dementsprechend werden wohl auch in den kommenden Monaten weltweit weitere Werften, deren Zahl sich seit dem Höchststand von über 1100 in 2010 auf aktuell ca. 600 bereits nahezu halbiert hat, ihre Tore schließen müssen. Einzig in anspruchsvollen Nischenmärkten wie Kreuzfahrtschiffe, Fähren sowie Offshore- und Behördenschiffe und zunehmend auch Militärschiffe ist eine anhaltende Dynamik zu verzeichnen. Erfreulicherweise profitieren davon vielfach europäische und insbesondere auch deutsche Werften.