
Schiff&Hafen | Ausgabe 21/2024
Schiff und Hafen Kompakt 21/2024
Liebe Leserinnen und Leser,
die Nachrichten, die uns diese Woche aus Schleswig-Holstein erreichen, sind (wieder
einmal) besorgniserregend. Der größte Teil der Beschäftigten der Werften FSG in
Flensburg und Nobiskrug in Rendsburg wurde – nachdem bereits im September
ein Teil der Löhne nicht mehr gezahlt wurde – kurzfristig freigestellt. Die wirtschaftliche
Lage des Schiffbauers ist bereits seit langem unsicher; der Einstieg des Investors Lars Windhorst führte nicht zur angestrebten und nachhaltigen Sanierung. Insgesamt bleiben seine Intentionen unklar. Klar ist jedoch, dass unter derart desaströsen Umständen zum jetzigen Zeitpunkt niemand dort ein Schiff bestellen wird. Einen Einstieg durch das Land, wie zuletzt bei der Meyer Werft in Papenburg geschehen, sieht Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen nicht als tragfähige Lösung, nicht zuletzt, weil der Eigner natürlich nicht gezwungen werden kann, die Werft zum Verkauf anzubieten. Ob und wie nun neue Investoren gewonnen und somit ein Neuanfang der Werft ermöglicht werden kann, bleibt also weiterhin fraglich.
Auf ein etwas optimistischer stimmendes Bild schauen wir mit unserem Interview. Wie in der letzten Ausgabe von Schiff&Hafen Kompakt angekündigt, sprechen wir über erste Entwicklungen bezüglich des grünen Schifffahrtskorridors zwischen Lübeck und dem schwedischen Trelleborg. Auch die Hamburg Port Authority hat in dieser Woche mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung mit dem Hafen von Shanghai (siehe Newsticker) diesbezüglich einen hoffentlich wegweisenden Schritt unternommen.